Tageshaiku 64 – Novemberabend

Triefnass, die bleichen Dahliensterne.

Grauweißer Schimmel liebkost zärtlich die Geranie. 

Im welken Grün noch Herbsttomaten.

Das leise Bröckeln des Ebracher Herkulesbrunnens, oder: warum ich manchmal laut fluchend durch Barockgärten marschiere

Herkulesbrunnen Ebrach, Winter

Herkulesbrunnen Ebrach, Winter

Herrgottzackzement, muss man denn hinter allem selber her sein!“

Vermutlich hatte sich meine Begleitung den kleinen Ausflug ins Oberfränkische Kloster Ebrach etwas geruhsamer vorgestellt. Jetzt jedenfalls schaut er mich an, als sei ich wieder einmal ein ganz klein wenig verrückt geworden. Zugegeben, die wenigsten Besucher eines  verwilderten Barockgartens brauchen fünf Minuten, bis sie sich auf der Parkbank exakt so platziert haben, dass sie absolut parallel in der Hauptachse sitzen und dozieren dann auch nicht über falsch gepflanzte Apfelbäume, die ebenjene verstellen. Sie stellen sich auch nicht feuer- und mordio-zeternd vor zutrittsverweigernde Absperrketten, die den baldigen Absturz weiterer Teile der Gartenpavillions verkünden, vor allem aber fangen sie nicht an, mitten in einem weiteren Exkurs über Herkules, Gaia, Anteus und die Jahreszeitensymbolik von Kohl- und Lattichblättern an Flussgötterstatuen lauthals fluchend den sofortigen Ersatz der wind- und wetterumtosten Orginalstatuen durch Kopien zu fordern…

Leider! Denn würden ein paar weniger Besucher ihr Riesenschnitzel, die ach so hübschen Unkräuter oder die sich paarenden Feuerwanzen filmen und sich stattdessen über den gottserbärmlich-ruinösen Zustand großer Teile ihres Kulturerbes aufregen, würden vielleicht ein paar mehr Verantwortliche auf die Idee kommen, dass Wasser und Salpeter kein wirklich guter Haftgrund für barocke Fresken sind…Well, vermutlich verhält es sich damit genau so wie mit dem Mann, der sich inmitten des perfekt achsialsymetrischen Wandaufbaus des Ebracher Fast-Kaisersaals über die angebliche Assymetrie der Säulenbasen aufregt!

Immerhin, es grasen keine vandalischen Pferde der Forstverwaltung mehr im Barockgarten, und auch die ersten Mini-Restaurierungen einiger Zwergfresken im Hausgang ist angedacht (…eigentlich schon dieses Jahr, aber jetzt kommts doch erst im nächsten. (oder im übernächsten, oder im überübernächsten, grrrr…) Ansonsten werden wir uns wohl weiter an pitturesk zerbröselnde Grottenarchitekturen, frostgesprengte Figurengruppen und Netze, die uns vor herabfallenden Stuckteilen bewahren gewöhnen müssen. „Des hom mir scho immer so g’mocht, und do möchdn mir a nix vo Fremdn dron gännert hom!“. Vermutlich ist diese aecht urfränkische Verweigerungshaltung auch die Erklärung für den hartnäckigen Wiederstand der Steigerwäldler gegen einen Nationalpark…es könnten ja wirklich Menschen aus der Stadt oder gar Ausländer auf die Idee kommen hier Urlaub zu machen und Geld auszugeben, Gott bewahre!

Lassen wir das lieber, sonst könnt’s am End sein, dass ich mich länger in Ebrach aufhalten darf, als mir lieb ist…obwohl…dafür bin ich gottlob schon zu alt, die JVA nimmt nur hochbestrafte Täter bis 24.

Summertime…

Summertime

Summertime

Summertime and the livin‘ is easy„, so steht es  im von Heyward DuBose verfassten Libretto der 1935 von George Gershwin komponierten „American folk opera“ Porgy and Bess…

Ich hingegen konnte den Sommer trotz, oder vielleicht gerade wegen der diversen geistigen Aussetzer falschbrüstiger Wettermoderatorinnen, welche im Privatfernsehen schon Ende Februar von Sommer, Party, Sonneschein faseln und einem einen dringend Kurztrip an die türkische Riviera zum „Sonnetanken“ empfehlen noch nie ab. Es ist heiß, man schwitzt und eigentlich möchte man sich für vier bis fünf Monate im Jahr nur noch ins nächste Baggerloch oder auf den Vatnajökull verziehen. Ja, es ist eben ein echter Eiszeit-Neandertaler an mir verlorengegangen ;-).

Manchmal gibt es sie dann aber doch, die lauen Sommerabende an denen langsam die Sterne aus dem graublauen Nachthimmel auftauchen, das Temperaturniveau wieder auf ein menschenwürdiges Maß sinkt, der Mond durch die Zweige des Apfelbaums spickt und im Nachbarsgarten eine Nachtigall mit ihrer Galavorstellung beginnt. Dann schnappe auch ich mir ein paar Lampions, und – je nach Temperatur – ein gutes Glößchen Vino Nobile aus Montepulciano, einen Rosé aus Sancerre oder doch einen furztrockenen Chablis, setze mich in meinen begrünten Innenhof, ziehe mir Händel, Porpora oder eben auch die gute alte Ella Fitzgerald rein (ich liebe die Berliner Aufnahme mit dem the Tee Carson trio von 1968!) und genieße mein ganz privates „summer feeling“.

Summertime,
And the livin‘ is easy
Fish are jumpin‘
And the cotton is high…

Sektglasikebana – Ikebana in the champagne glass

Ikebana in a Champagne glass

Ikebana in the champagne glass

Sektglasikebana

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie ihr sicher schon gemerkt habt bin ich gerade voll in meiner Narzissenphase!

Hier ein kleiner Tip für alle die sich einmal an der Japanischen Kunst des Ikebana versuchen möchten, denen es aber an geeigneten echt japanischen Utensilien dafür fehlt:

Ikebana im Sektglas!

Hat selbst auf dem kleinsten Schreibtisch Platz, macht keine Probleme mit dem Anschneiden der Pflanzenstängel oder dem Hineinprfiemeln in obskure Steckmassen, ist in zwei Minuten fertig und die ganze Pflanze kommt optimal zur Geltung.

PS: Außerdem sieht man hier ganz genau, wenn die Blümchen wieder mal Wasser brauchen!

As you may already have noticed I’m just completely in my „daffodil-phase“!

Here’s a little tip for all of you, who want to take a try on the traditional Japanese art of Ikebana, but don’t posess appropriate Japanese utensils:

Ikebana in the champagne glass!

The whole plant comes to it’s best, There’s place for it even on the smallest desk, it causes no problems with cutting of the stems or complicated pricking into obscure floral-foams. And the best: It’s finished in less then two minutes!

PS: Also, you can see exactly when the flowers once again need some water!

Von Gartenlust und Unwettermeldungen – oder – warum meine Pflanzen eine Loggia haben.

Mein persönliches Hantelgewicht ;-)

Mein persönliches Hantelgewicht 😉

Ha, wie kann es schön denn sein, in dem kleinen Gärtelein…Keine Angst ich hör schon wieder auf zu reimen…

Wie immer hat das gestrige Unwetter Bamberg, die legendäre Stadt der Säufertürme, Kirchturmspitzen und 60.000 Blitzableiter mal wieder verschont. Ich schiebs ja auf den Steigerwald, der wie der Name schon sagt, die Wolken einfach über die Stadt weglupft, aber meine Nachbarin ist der festen Überzeugung, dass es dem legendären Schleier der Heiligen Kunigunde zu verdanken ist, dass Bamberg kein Wetter kennt. Irgendwer knipst Ende Mai Lichtschalter und Heizung an und stellt sie Ende September wieder aus, und wer sollte das außer der heiligen Kaiserin schon anderes sein – Petrus ist in Rom beschäftigt und die Vierzehn Nothelfer sitzen faul in Vierzehnheiligen rum…bleibt also nur die Gute alte Kunni – Sie bzw. ihr schicker Kopfputz schützen vor amerikanischen Bomben, Stechmücken, griesgrämigen Ehemännern, UV-Strahlen und allem anderen, was einer „Dame von Welt“ besser nicht vor die Augen kommen sollte. Regen, Sturm, Blitzschlag, Hagel? No Problem, Kunni und ihr Schleier bekommen das hin!

Von reformatorischem Eifer getrieben hab ich als ungläubiger Protestant natürlich so meine Probleme mit dieser Art archaischen Denkmustern und deshalb in original altdeutsch-preußischem-Angst²-Modus beim allerkleinsten  Vorabzeichen einer dunklen Wolke am vorschriftsmäßig weiß-blau zu seienden Himmel meine sämtlichen Kübelplfanzen/Balkonkastenschönheiten inklusive mundgeblasener Pseudo-Muranoglaskugeln wieder einmal brav vor dem bösen Gevatter Hagel, oder dem Bruder Wind, oder der Schwester Fallender Ast, der Mutter Ziegel, der Tante Katzen, dem Cousin Vogel, der Großtante Blattlaus, dem Schwippschwager saure Milch und der angeheirateten Erbtante verdorbener Hefeteig und allen anderen bei Gewittern drohenden Unbill-Verwandten unter das wärmende Dach meiner Ex-Wäschetrockenraum-Loggia in Sicherheit gebracht.

Dem nicht genug, wurde – meiner erzkatholisch-eichstädtisch-leicht superstitiös angehauchten Großmutter selig sei dank – auch gleich noch flugs und präventiv auch noch eine geweihte schwarzlilane Wetterkerze aus Walddürn angezündet und ein schmerzhafter Rosenkranz (der mit dem durchbohrten Herzen Mariens) gebetet. Dabei fällt mir ein: Es lebe die stets vorbildliche Vorab-Terrorismus-Bekämpfung des bayerischen Innenministeriums und ihre Voralpenhagelfliegerstaffel! Die sind nicht von denen, sondern vom Landkreis? Egal, ich schick ihnen trotzdem mal ein Paket von den Dingern…funktioniert wirklich!…Ich hôn ja âa bloos gmaant Barrack Hussein…ehrlich!

Bodybuilding und Yoga inklusive!

Ach ja…man hat’s einfach schwer als stetig engagierter Kulturwissenschaftler, der sich immer bemüht die Binnenexotik des Moments voll auszukosten…(Sorry, aber diese Portion lamoyanter Selbstironie musste jetzt einfach sein…)

Nach einer unter den Schlägen des Fahnenseils am Eisernen Mast bitterbang durchwachten Mitsommernacht, ging’s dann noch vor dem Frühstück (sic!) wieder raus. Schließlich sollten die armen Petunien nicht zu Nachtschattengewächsen verkommen – sind sie eh schon? Na egal…Nach nur zehn Minuten (Neuer Rekord!) sah alles wieder aus wie vorher (Ordnung muss sein, dass sagen wir hier auch den Austauschtouristen!), und ich? Ich war trotz eintreffender Kaltfront noch vor dem Frühmessläuten der Karmeliter stolz  bätschnass geschwitzt und reif für die zweite Dusche zu sein! Warum ich davor überhaupt im Bad war, hat vermutlich mit den ewig verkannten Italienischen bzw. Englischen Erbanlagen (Die Gene…bin ich heut wirklich so einfallslos?) in mir zu tun, die sich grundsätzlich nur in Tropenhelm und weißem Leinenanzug zum morgendlichen Schneckenabsammeln trauen…

Am Himmel sehe ich schon wieder kleine Schäfchenwolken…

und wir als gute deutsche Kleingartenbesitzer –

wir wissen, ja wir wissen ja, wie schnell aus –

schnell aus einer kleinen, harmlos blökenden Cumulus humilis,

so ein alleszestörend, garstig, blödes Sch…-Ding namens Cumulonimbus (capillatus) incus wird!

Oder inetwa nicht…nicht wenn, wenn nicht, dann jetzt…

drumm jetzt, ja jetzt ganz schnell, hinaus, hinaus…

hinaus und raus ist nun Herr Biedermann im Kittelschürz,

und holt die armen Pflanzen in die Kammer-Loggia,

Die Wetterkerze an?

Ne…

Scheiße verdammt und zack Zement…

Ein Zündholz fällt, ein andres bricht…der blaue Himmel leuchtet wieder…

und Kunigund und Gott und Bruder Zephir…

Aphrodite…allen, allen Dank!

Ich lächle, danke Odysseus und Arte für die Inspiration (freie Adaptionen antiker Dramen mit homoerotischen Einlagen und kulleraugenrollenden Bösewichten sind so CineCitta!)…und Dank auch meiner Großmutter selig, die so wunderbar gutkatholischeichstädtischsuperstitiös veranlagt war und diesen guten deutschen Angstfluch an mich weitergab (Per Lourdesstatuette auf dem Volksempfänger!).

Drumm mein Motto für Heute:

Keine Wetterwarnmeldungen mehr, der angekündigte Tornado und die 5 Zentimeter großen Hagelkörner sind einfach nix für süddeutsche Kübelpflanzen- und Balkongartenbesitzer/Präventivangsjunkeys! Und um jetzt flugs auch noch die Kontinuitätsthesenfraktion unter uns zufriedenzustellen, laut meinen auto-ero-epischen Selbstethnographien ist:

Die interdependent-rekursive Inkompatibilität von Gewittern mit Hagelschauern und fremdländischem Balkongewächs mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit kausal verantwortlich für das tief in der kollektiven Erinnerungskultur der Deutschen verwurzelte Unbehagen ihrer keltischen Vorfahren, dass der Himmel auf den frisch angepflanzten Salat fällt!

Buon Di und dass der Himmel dort bleibt, wo er hingehört!

Euer

Alexnikanor

PS: irgendwann schaff ich’s schon noch alle Kategorien in einem Artikel unterzubringen 😉

Spring in short…

Heute noch nicht gebloggt, und gestern auch nicht?…In meine blaue Küchenschürze gehüllt fühle ich mich gerade wie das sprichwörtliche „Fleißige Lieschen“ (nicht die Blume, sondern die Dienstmagd) und frage mich, weshalb das Wort „abgschafft“ im Schwäbischen nahezu ausschließlich eine – ehrenvolle! – weibliche Zustandsbezeichnung darstellt.

Kurz, ich crossmedie (falls es das Wort noch nicht gibt, hab ich’s grad erfunden) und pack für Euch eine kleine Bildergalerie der letzten paar Wochen (mal sehen ob das jetzt so klappt, wie ich mir denk, falls nicht kommt’s in die Rubrik Mensch&Technik) 😉

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Wysteria

Wysteria

Wind&Wetter

Wind&Wetter

Wenn das nicht hilft...

Wenn das nicht hilft…

Weißen haben wir übrigens auch!

Weißen haben wir übrigens auch!

Vom Hannukabusch zum Eierbaum

Vom Hannukabusch zum Eierbaum

Überreste

Überreste

Pusteblumenwiese

Pusteblumenwiese

Balkonblumen

Balkonblumen

Der Osterhase war da!

Der Osterhase war da!

es grünt...

es grünt…

Fundstücke

Fundstücke

Kunst 1

Kunst 1

Kunst 2

Kunst 2

Meine Kräuter, meine Blumen, mein Teich ;-)

Meine Kräuter, meine Blumen, mein Teich 😉

Apfelweib

Apfelweib

...mit viel Liebe gemacht...

…mit viel Liebe gemacht…

Märzenbechertal

Märzenbechertal

bitter-sweet paradise

bitter-sweet paradise

Maikäfer

Maikäfer

Schinkennudeln

Schinkennudeln

Frühling in blau

Frühling in blau

Frühling in Apfel

Frühling in Apfel

black tulip

black tulip

Hanami

Hanami

PS: ha, es hat geklappt, meine erste Blog-Slideshow, Stolz!

PPS: Nein, das doppelgemoppel ist Absicht (Kleines Extra für die Kurzsichtigen, Slideshowhasser und Großbildliebhaber! ;-))

Kiefernzapfen gegen Amseln…

Anti-Amsel Kiefernzapfen im Blumenbeet

Zugegeben, der heutige Titel klingt etwas gewalttätig, aber ich war auch ernsthaft sauer…

Warum?

Nun, fangen wir am Anfang an:

Frühlingsluft liegt in der Luft, als ökologisch bewegter Man(n) wuchtet man wie in jedem Jahr gefühlte Tonnen von Blumenerde im viel zu kleinen Fahradkorb durch die Gegend (Es lebe die CO²-Billanz!), wird dabei gleich noch zur Belohnung von einem Gewitter überrascht (nein ich bin keine Pflanze, und ich brauche auch keinen Frühlingsregen, aber danke!), gab Unsinnig viel Geld für die neueste schwarz gelbe Petunienvariante aus, holt die mundgeblasenen Glaskugeln aus dem Keller (zerbricht dabei natürlich promt eine, aber ohne so ein gelegentliches Malheur wäre die ganze Gartensache ja nur halb so spaßig!), überlegt ob man vielleicht wegen des wundrsamen nächtlichen Leuchteffekts halber doch noch die rosanen gegen weiße Geranien austauschen sollte, harkt und jätet und putzt und freut sich nach getaner Arbeit über den sprießenden Schnittlauch, die (noch) blattlausfreien Salatpflänzchen und die niedlichen hellblauen Blüten des Immergrüns…

Und dann?

Dann kommt so ein saublödes rabenschwarzes Amselmistviech daher und meint, es müsse ausgerechnet im sauber zurechtgezupften Blumenkasten nach dort garantiert nichtvorhanden Regenwürmern suchen! Natürlich folgt das Tierchen nur seinem natürlichen Instinkt…aber muss es dabei wirklich die ganze geradeeben erst mühsam auf Vordermann gebrachte Gartenpracht in ein südostbengalisches Matschschlachtfeld kurz nach dem letzten Jahrhundert-Zyklon verwandeln?…Offensichtlich ja, und Aufräumen bringt nichts, Frau Amsel hat nunmal ganz genaue Vorstellungen wie so ein umgepflügter Garten am besten auszusehen hat…

Was nun?

Eigentlich würde man die renitenten und nicht besonders intelligenten Viecher ja am liebsten einfangen und auf nimmer wiedersehen im Tierheim abgeben…dummerweise lassen sich Amseln verdammt schlecht in Pappkartons sperren, und außerdem bin ich mir nicht so ganz sicher, ob die Sache legal wäre…

Aber weiterhin dulden dass die Turdus merula, der lebende Bulldoser unter den Vögeln alles umwühlt?

Eher nicht!

Also umgesehen, und nachgedacht.

…Netze, Leimruten, Schreckschussanlagen, der Nachbarskater…alles denn doch etwas matrialisch, und außerdem:

Ganz verscheuchen will man die emsigen Viecher ja  denn auch nicht, immerhin sind sie an anderem Ort im Garten beim Raupenbeseitigen ganz nützlich und zumindest Herr Amsel verfügt über ein nicht zu unterschätzendes Sangestalent, dass sich an lauen Sommerabenden doch ganz gut zu gebratenen Oberginen und Rosé-Wein macht…

Nach mehreren gescheiterten Versuchen mit Alufolienstreifen, einer Ersatzfutterstelle und einer kleinen Vogelscheuche, kam die Lösung dann wie immer aus einer dieser Ecken mit denen man am allerwenigsten rechnet:

Beim Auspacken des Grills!

Nein, ich hab Familie Schwarzdrossel nicht als Amusegeul verspeißt, obwohl sich in meinen noch garnicht so alten Kochbüchern bei gelegentlichem Nachstöbern tatsächlich recht interessante Rezepte fanden.

Die Lösung lag denn auch eher neben dem Grill: Ein riesen Haufen alter Kiefernzapfen, die ich vorletzten Herbst mit der Absicht sie als gesunde Altzernative zu Mineralölgrillanzündern zu verwenden eingesammelt, aber nicht aufgebraucht hatte.

Eher unabsichtig verteilte ich nahm ich einige auf die frisch bepflanzten Blumenkästen um sie aus dem weg zu haben. Und siehe da: schon kamen Herr und Frau Amsel trotz aller Mühe nicht mehr ans Erdreich (die Kiefernzapfen sind schlichtweg zu sperrig und schwer, als das Amsel sie ohne weiteres durch die Gegend wuchten kann, außerdem „bewegen“ sich die Dinger wenn sie nass werden, was insbesondere bei Frau Schwarzdrossel für erhebliche zusätzliche Verwirrung sorgte. )

Kurz, es wirkt, sieht einigermaßen hübsch aus, Ich kann meine schwarzgefiederten Raupenkiller mit Starsängerallüren behalten und auch die Pflanzen können weiter ungestört wachsen (Dafür sind die Kierfernzapfen nämlich leicht genug!) Und das Beste: Wenn dann in ein paar Tagen alles ordentlich angewachsen ist und der Boden sich soweit verfestigt hat, dass Herr und Frau Amsel kein Regenwurmbergwerk mehr in ihn hacken können, kann man die getrockneten Zapfen als den perfekten Grillanzünder recyceln!

Besser geht’s nicht, oder?!